Blick über die Anlage

Flug über das Schanzengelände mit Sprung

im Zeitraffer

Bertl Mauerer 1956Gaschurner Langläufer 1956Sepp Hontrich 1956Siegerliste 1956

10. – 12. Februar 1956

Der Verband Vorarlberger Skiläufer hatte sich anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Wintersportvereine von Schruns und Tschagguns für die Durchführung der Österreichischen Skimeisterschaften 1957 im Montafon beworben und auch den Zuschlag erhalten. Dieser war damals allerdings an die Bedingung geknüpft, dass der Veranstalter im Vorwinter die Österreichischen Jugendskimeisterschaften auszutragen hatte. Diese fanden somit vom 10. bis zum 12. Februar 1956 in Schruns und Tschagguns statt.1

Gestartet wurde in den Jugendklassen I und II, wobei die offiziellen Titel in der Klasse II verliehen wurden. Titelträger im Speziallanglauf war der Kärntner Hans Stadtmann. 2

Ab 1956

Bereits in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Gaschurn mit den Brüdern Oskar und Ludwig Tschofen, Gebhard Tschanun, Engelbert Koch und Oskar Keßler sehr starke Langläufer, die beim Montafoner Staffellauf, der in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre ausgetragen wurde, drei Mal den Sieg errungen.3 Nach dem Krieg konnte der Langlauf nicht gleich wieder die Bedeutung von der Zwischenkriegszeit erlangen. Erst auf der Jahreshauptversammlung des SC Gaschurn vom 25. November 1956 wurden die Weichen dafür gestellt, dass der Langlauf in der Innerfratte wieder an Bedeutung gewann. Im Protokoll kann man Folgendes lesen:

„Auf Anregung von Sportkamerad [Dimitri] Böttiger (Zollwache) soll auch der Versuch unternommen werden, für die nordischen Disziplinen (Langlauf und Sprunglauf) das Interesse der [J]ungen zu wecken. Kam. Böttiger, der in diesen Disziplinen große Erfahrung besitzt, erklärte sich bereit, die Ausbildung künftiger Langläufer und Springer zu übernehmen.“ 4

Im Sprunglauf kam es kaum zu nennenswerten Erfolgen, obwohl es zu jener Zeit in Gaschurn eine Kombinationsschanze gab.5 Dafür stellten sich die Erfolge im Jugendbereich des Langlaufs rasch ein. So wurde Sepp Fechtig im Winter 1957/58 auf Anhieb Zweiter bei den Vorarlberger Jugendmeisterschaften im Langlauf. Im nächsten Winter gab es mit Sepp Fechtig, Adolf Felder und Gebhard Vogel gar schon einen Dreifachtriumph des SC Gaschurn in der Juniorenklasse und mit Willi Fabry siegte auch in der Jugendklasse ein Gaschurner. Bald schon kamen neue Namen dazu und es häuften sich die Erfolge. Von 1959 bis 1963 errangen die jungen Gaschurner nicht weniger als sechs Titel bei Österreichischen Meisterschaften und zwölf bei Vorarlberger Landesmeisterschaften.6

Zumindest die Österreichischen Meister der 1960er und 70er Jahre sollen an dieser Stelle namentlich aufgelistet werden:

Jahr Name Disziplin Klasse
1960 Bertl Maurer Speziallanglauf Jugend
1960 Sepp Hontrich, Willi Fabry, Bertl Maurer Staffel  
1961 Bertl Maurer Speziallanglauf Jugend II
1962 Bertl Maurer Speziallanglauf Junioren
1962 Willi Fabry, Bertl Maurer Staffel
1963 Bertl Maurer Speziallanglauf Junioren
1971 Bertl Maurer 30 km Langlauf  
1973 Ilse Schönherr Speziallanglauf  
1976 Christine Brandl, Simone Nietsche Staffel  
1977 Simone Nietsche Speziallanglauf  

Österreichische Langlaufmeister aus Gaschurn

Landesmeistertitel gab es zwischen 1957 und 2000 noch viel mehr zu feiern. Die folgende Auflistung zählt die Anzahl der Landesmeistertitel der einzelnen Gaschurner Langläufer auf:

  • 10 Titel: Gerhard Brandl und Armin Wachter
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  • 8 Titel: Albert Wachter
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  • 6 Titel: Sepp Hontrich
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  • 5 Titel: Monika Wittwer, Simone Nietsche und Konrad Kofler
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  • 4 Titel: Bertl Maurer, Martina Essig und Romana Gruber
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  • 3 Titel: Sepp Fechtig, Leane Kofler, Maria Pfeifer, Christine Schönherr, Sabine Burger und Reiner Wachter
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  • 2 Titel: Dimitri Böttiger, Willi Fabry, Birgit Burger, Sabine Tschofen, Peter Mathei, Martina Brandl, Edmund Pfeifer, Ludwig Wachter, Martin Netzer und Patrik Innerhofer
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  • 1 Titel: Karl Heinz Gütl, Edgar Felder, Monika Mangeng, Hermine Brandl, Markus Lechner, Heidi Hontrich, Willi Steinberg, Michaela Brandl, Melanie Themel, Margreth Bruggmüller, Ulrike Netzer, Christof Schönherr und Bernhard Wittwer8

Diese Erfolge freuten den nordischen Sportwart Dimitri Böttiger sehr und er dankte bereits in der Festschrift von 1969 in erster Linie Bernhard Bösch, den er als den großen Förderer des nordischen Sports im Montafon bezeichnete, und den jungen Sportlern:

„Mit Stolz denke ich zurück an die schönen Stunden, die ich mit diesen jungen Schiathleten als Trainer verbringen konnte. Großartige Siege wurden errungen und der Name des SC Gaschurn wurde in alle Bundesländer hinausgetragen.“9