Blick über die Anlage

Flug über das Schanzengelände mit Sprung

im Zeitraffer

Ergebnisliste 1946Schanzenprofil 1946Schanzenkonstruktion 1946

1946

Nachdem die Durchführung der alpinen Landesmeisterschaften durch den WSV Tschagguns ein voller Erfolg war, wurde der Verein mit der Austragung der Österreichischen Meisterschaften 1947 in der alpinen und nordischen Kombination beauftragt. Für deren Austragung war eine so genannte Kombinationsschanze notwendig. Bei derartigen Springen durfte die Sprungweite die 60 m Marke nicht überschreiten. Da auf der Spezialschanze in der Zelfen allerdings Sprünge von 80 m möglich waren, war diese für Kombinationsspringen zu groß. Deshalb wurde im Frühjahr 1946 mit der Planung einer solchen Kombinationsschanze begonnen, die, wie bereits die Zelfenschanze, von Oberingenieur August Ohneberg geplant wurde. 1
Zuerst musste ein Platz gefunden werden, der von seinen Gegebenheiten her für eine Sprungschanze geeignet war und zudem auch noch in der Nähe des Ortszentrums sein sollte.2 WSV Tschagguns Altobmann Josef Salzgeber suchte mehrere mögliche Stellen aus und man einigte sich schließlich auf den „Driga Bühel“ unmittelbar neben dem Rasafeibach. Nachdem mit den Grundeigentümern Einigungen erzielt worden waren, konnte mit der Planung und Kultivierung des Auslaufes begonnen werden. Zuerst musste eine ein Meter hohe Stein- und Schuttschicht, die noch von einem Hochwasser aus dem Jahre 1910 stammte, entfernt werden. Zudem musste der Bach auf einer Länge von ca. 20 Meter durch drei bis fünf Meter hohen Steinmauern eingeengt und auch eine kleine Brücke darüber errichtet werden. Für die Arbeiten wurden auch politische Häftlinge herangezogen, die normalerweise auf der Illwerkebaustelle auf Latschau arbeiten mussten. Gegen entsprechenden Lohn halfen diese gerne beim Schanzenbau. Durch die von Oberingenieur Ohneberg vom Gampadelswerk ausgeliehenen Maschinen wurden die Arbeiten zusätzlich erleichtert.3  Auf Grund der zu geringen Hangneigung wurde ein 25 Meter langes und zehn Meter hohes Anlaufgerüst aus Holz errichtet, das 1955 durch ein Stahlgerüst ersetzt wurde.4  Die Schanze wurde rechtzeitig vor Wintereinbruch fertig gestellt und am 29. Dezember 1946 fand das Eröffnungsspringen statt. Den ersten Sprung machte WSV Obmann Edwin Hartmann persönlich. Nach seinem Sprung wurde der Name der neuen Schanze enthüllt. Sie wurde nach ihrem Erbauer Ing. Ohnebergschanze genannt. 5
Auch heute ist der Name Ing. Ohneberg in Tschagguns noch immer gegenwärtig. Zwar steht die Schanze schon lange nicht mehr, aber unweit von ihrem ehemaligen Standort entfernt befindet sich der Ing. Ohnebergweg. Diese Ehrung hat sich der Erbauer der Zelfen- und Ing. Ohnebergschanze durchaus verdient. Die Schanzen trugen schließlich wesentlich dazu bei, Tschagguns und auch das ganze Montafon in der Welt des Skisports bekanntzumachen. 6